Kapitel 2

Immer fester schlossen sich die dürren Finger um den Kelch. Laut ächzten verbog sich dieser unter der einwirkenden Kraft. Der junge Mann hatte es geschafft. Das Wesen war überlistet und er hatte es genau da wo er es haben wollte. Trotzdem war Vorsicht geboten. Leicht Angespannt lehnte er sich in dem Sessel zurück. "Totgeweihten soll man immer einen letzten Wunsch erfüllen." Zischte es wieder unter der Kapuze hervor. In diesem Moment schluckte der junge Mann heftig und sämtliche Farbe die er sich erkämpft hatte war wieder aus seinem Gesicht verschwunden. Auch das Herz rasen ward wieder laut und deutlich zu hören. Wiederum hatte sich das Blatt gewendet und jetzt hielt das Wesen alle Karten in der Hand. Pokern hatte er nie gelernt sonst hätte er gewusst die Gestalt niemals fair spielen würde. Der Bluff hatte funktioniert und er war genau in die Falle gestiefelt die für ihn ausgelegt ward.

Langsam erhob sich die in schwarz gekleidete Gestalt von ihrem Sessel und bewegte sich auf den Kamin zu. Es sah aus als würde sie in die Flammen sehen. Dann ward eine Stimme zu hören. Aber diesmal hörte sich diese anders an. Es war kein Zischen zu hören oder knurren. Sie war sanft und zerbrechlich. Wie von einer jungen Frau. Konnte das sein? Konnte sich unter dieser kalten und mörderischen Fassade doch eine junge zerbrechliche Frau verbergen? Gerade als er sich erheben wollte und zu dem Wesen zu laufen um das Geheimnis zu lüften, wurde er wie durch Geisterhand zurück in den Sessel gedrückt. "Dem Sterbenden wird erfüllt sein letzter Wunsch. Die Gnadenfrist in Länge meiner Lebensgeschichte. Danach wird dein Kopf sein mein." Kräftig schluckte der junge Mann. Er hatte gar keine andere Wahl also nickte er nur leicht mit dem Kopf als Zustimmung. "Selbst wenn meine Antwort nein wäre, würdest du dir das holen was du willst." Mit der zerbrechlichen Hand machte die Gestalt eine verächtliche Bewegung "Nicht was ich will. Nur das was mir zu steht. Mein Land und meine Regeln. Du bist hier nicht in deiner Menschenwelt. Du willst den Preis nicht wissen den ich zahlte um so weit zu kommen wie ich jetzt bin. Die Angst und den Respekt von meinen Männern zu ernten." Als sich die Gestalt etwas näher zu ihm lehnte, viel ein dezenter Schein des Feuers unter die Kapuze. Zarte und vor allem junge Gesichtszüge einer Frau waren zu erkennen. Gebannt starrte er das Wesen an. Schnell bemerkte die Gestalt was das Feuer da zu Tage brachte und wich zurück in die Dunkelheit des Gewands. Ein Lächeln von entzücken ward auf seinen Lippen zu sehen. Vorsichtig versuchte er sich aufzurichten und erneut einen Blick unter die Kapuze zu erhaschen. Doch der Gestalt gefiel dies gar nicht. Mehr und mehr wich diese zurück bis er eindeutig zu weit ging. Er übersah die Warnungen und wurde Schmerzhaft zurück in den Sessel geschleudert. Trotz dass er seine Stimme unterdrücke war ein Aufschrei des Schmerzes deutlich zu hören. Die Ketten um seine Handgelenke verengten sich mehr und schnitten in sein Haut. Erst als ein Tropfen seinen Blutes zu Boden viel ließ die Krafteinwirkung nach. Das Holz ächzte durch die Wucht mit der er in den Sessel gedrückt wurde. Nur sehr langsam wich die Gestalt wieder etwas näher ins Licht. Erst als sie Platz genommen hatte verlor sich der Zauber und er sackte einfach kraftlos zusammen. Unter dem langen schwarzen Gewand schlug die Gestalt die Beine übereinander. Die dürren zerbrechlichen Finger wurden ersichtlich und ruhten auf den Armlehne des Sessels. Der Kopf leicht gesenkt und gen Kamin gerichtet. Als die Gestalt dann plötzlich anfing zu reden war nicht nur kälte sondern auch Trauer in der Stimme zu hören. "Nicht immer war ich das was ich heute bin." Das Feuer fing an zu flackern und vor seinen Augen begannen die Bilder zu leben.

Warmes Sonnenlicht brach zwischen den Bäumen hindurch. Nicht nur der lauer Wind sang ein Liebeslied. Bienen, Vögel und Käfer stimmten mit ein und summten eine wunderschöne Melodie. Zwischen den Bäumen eine delikate Gestalt ,in einem weißen Kleid aus purem Licht, schritt über dem mit saftigem Grass bedeckte Boden. Die langen schwarzen Locken umrahmten ihren zerbrechlichen Körper. Augen blau wie der Himmel und Lippen so in einem zarten rosa wie das der Schönesten Rose die jemals das Licht der Sonne gesehen hatte.. Eine junge Frau von elfenhafter Gestalt und kaum älter als 20 Jahr. Zusammen mit dem Wind und den Tieren sang sie um die Wette, bis sie die Lichtung erreichte. Ihr Blick viel über das Land. Im Hintergrund ragten große Berge in den blauen Himmel, und hier und da verbargen die Schattigen Berghänge noch ein bisschen von dem letzten Winterschnee. Davor lagen verstreut hier und da einige Dörfer. Es war friedlich doch nicht die Richtung in die sie gehen wollte. Es zog sie zurück in den Wald. Ihre Heimat. Da wo die unsterblichen Gestalten des Lichts und der Natur ihr Heim hatte. Bevor sie aber wieder den Heimweg antrat blieb sie noch einen Moment länger am Waldesrand stehen. Sie genoss es wie die warmen Strahlen der Sonne ihre Alabasterfarbene Haut erwärmte und sie mit einem Gefühl von Liebe und Glück erfüllte.

Es ward Zeit, sie warf noch einen letzten Blick über die wunderschönen Lande bevor sie wieder gen Wald ging. Zwischen den Bäumen entlang folgte sie einen kleinen klaren Bach. Um den kleinen Strom kühlte die Luft wunderbar herab und machte die Mittagshitze erträglich. Als sie sich langsam zwischen den Bäumen hin und her bewegte ragten hier und da einige weiße Mauern zwischen dem grün empor. Schnell huschte sie an diesen vorbei, genauso wie an den Wachen die dort versteckt standen. Immer mehr Mauern ragten aus dem Boden bis schließlich eine komplette Stadt samt Schloss zu erkennen war. Nicht nur auf dem Boden auch in den Bäumen befanden sich die Gebäude. Perfekt in die Natur eingearbeitet ohne sie zu zerstören. Das Lied auf ihren Lippen verstummte langsam als sie einen nur bedingt sichtbaren Weg durch die grüne folgt, der vor einer weißen Treppe ein Ende fand. Leichtfüßig lief das Elben ähnliche Wesen die Stufen schnell herauf bis sie vor einer großen edel gefertigten Tür stand. Die wachen sahen sie nur kurz an bevor sie sich verbeugten und die Türen öffneten. Geschwind huschte sie hindurch und den kurzen Flur entlang. Desto näher sie an den Ort ihrer Bestimmung gelangte desto lauter wurden die Stimmen von zwei Männern. Beide befanden sich in einem sehr hitzigen Streitgespräch. Es war also nicht gerade der beste Zeitpunkt den Raum zu betreten. Schnell versteckte sie sich hinter der letzten Säule die kurz vor dem Saal in die Höhe ragte. Vor dem Saal standen wiederrum zwei Wachen. Als eine der streitenden Männer den Saal verließ setzten diese sich in Bewegung und folgten ihm. Die junge Frau schlich um die Säule herum um nicht gesehen zu werden und linste vorsichtig an dem Gestein vorbei um zu sehen das der richtige Mann den Saal verlassen hatte. Immer breiter wurde ihr Lächeln als sie erkannt wer es war. Auch wenn er nicht so aussah war es der Älteste des Reiches. Weise, kampferprobt und doch geführt von einem guten Herzen und immer noch jungen aussehen. Rückwärts wollte sie sich in den Saal schleichen und dabei die Männer die den Ort des Geschehens verließen beobachten. Jedoch schlich sie nicht in den Saal sondern direkt in ein paar warme Arme. Für einen Moment zuckte sie erschrocken zusammen und sah nach oben als eine warme sanfte Stimme zu ihr sprach "Schleicht Ihr wieder in den Thronsaal? Kann es sein das ihr die Ruhe des Prinzen stören wollt der gerade arbeitet?" Ihre Wangen fingen an sich mit einer gesunden röte zu füllen. Langsam drehte sie sich um ohne den jungen Mann der hinter ihr stand aus den Augen zu lassen. "Naja Ihr müsst es ja wissen da Ihr der Prinz seid. Aber hart arbeitend?" Mit einem strafenden aber doch liebevollen Blick sah sie ihn. Nervös fing er an seinen Nacken mit der Hand verlegen zu reiben. "Erwischt." Gab er kleinlaut zu. Er war so süß wenn er verlegen war. Der Prinz war ein groß gewachsener Mann. Die Kleidung sehr schlicht gehalten in beige und grün. Mit den perfekten Proportionen an den richtigen Stellen. Muskulös aber auch nicht zu Muskulös um nicht mehr durch die Tür zu kommen. Mühelos konnte er mit einem zweihändigen Schwert einen wütenden Eber erschlagen ohne dabei außer Atem zu geraten. Lange schwarze Haare und blaue Augen wie die See. Jedes Mal wenn er sie mit diesen betrachtete fing ihr Herz an wie wild zu schlage, ihre Knie wurden weich und sie stand kurz vor einer Ohnmacht. "Du hattest wieder einen Streit mit deinem Vater. Ihr seid Euch so ähnlich und doch besitzt ihr nie die gleiche Meinung." Ein leichtes Seufzen entfloh ihren Lippen als sie hinüber in den Thronsaal ging. "Es geht um Heer Führung in diesem Punkt werden wir nie einer Meinung sein." Gab er zögernd zu als er ihr folgte. Das Gemäuer bestand teils aus Bäumen und teils aus Gestein. Beides perfekt ineinander gewachsen und verbunden. Große Fenster um Licht hinein zu lassen und den Saal zu erhellen. An der Decke eine kleine Kristallkuppel die Sonnenlicht direkt auf den Königsthron warf. Äste waren miteinander verflochten die das Dach bildeten und zwei große Kronleuchter hielten die mit Kerzen bestückt waren. Dahinter befand sich ein großer Kamin der den Kompletten Saal in wenigen Minuten erwärmen konnte. "Das Stimmt nicht ganz" Erwiderte er "Du weißt ganz genau das wir uns bei einer Sache einig sind. Und das bist du Camari. Weder er noch ich würden jemals etwas auf dich kommen lassen." Nicht erschrocken wohl überrascht über das was er sagte hielt sie mit ihrem tun inne und wandte sich nun wieder ihm zu."Heißt das du hast mit deinem Vater über uns Geredet? Er weiß also Bescheid und ich muss mich nicht mehr rein schleichen und du dich raus" Der junge Prinz wurde noch stiller und wieder rieb er sich den Nacken um dann laut zu lachen "Ich brauchte ihm nichts zu Erzählen was er bereits wusste. Und das seit einigen hundert Jahren. Er wollte uns nur in dem glauben lassen das wir schlauer sind als er." Schmollend und leicht beleidigt verschloss sie die Arme vor ihrer Brust. "Und wir haben uns so viel Mühe gegeben. Aber was heißt das jetzt für uns? Können wir es offen zeigen?"

Der Prinz sah sich einem Moment um, um dann die Türen des Thronsaals zu schließen. Mit seiner rechten Hand kramte er in seiner Jacke herum um etwas heraus zu holen. Eine Kette aus Uralter Zeit und aus schönen filigranen Elbensilber erschaffen. Mit einem Anhänger aus einem seltenen Stein aus reinem Licht. Vorsicht legte Amoranius das Geschenk um ihren Hals. "Mit diesem Geschenk, frage ich dich Camari, mir die Treue auf Ewigkeit zu schwören und mir deine Hand als meine Gemahlin und zukünftige Königin dieser Lande zu reichen". Ihr stockte der Atem und tränen schossen ihr in die Augen. Blitz schnell drehte sie sich herum um sprang nicht gerade Ladylike in seine Arme. Tränen der Freude und des Glückes strömten ihre Wangen hinab als sie in seine Augen blickte. "Nichts auf dieser Welt könnte mich dazu bringen nein zu sagen. Ja. Ja Amoranius ich will deine Gemahlin werden." Um ihre schlanke Taille schlungen sich seine starken arme und er hielt sie etwas länger in der Luft. "Morgen Abend werden wir es auf einem Fest bekannt geben. Vater hat bereits seine Zustimmung und uns seinen Segen gegeben." Camari war überglücklich endlich in den armen ihres geliebten Prinzens zu liegen. Sich nicht mehr zu verstecken und offen zu zeigen was eigentlich offensichtlich war. Langsam ließ er die junge Frau wieder herab und sprach dann "Wir sollten uns in unsere Gemächer begeben. Es ist viel zu tun bis Morgen." In diesem Augenblick war das nicht wirklich, dass was Camari hören wollte. Doch dies gehörte nun zu Ihren Aufgaben und noch mehr würde diesen folgen.

Zusammen verließen beide den Thronraum nach öffnen der Türen und begaben sich zu Amoranius Gemach. In dieser Nacht würden beide nicht schlafen nur Dokumente unterschreiben und neue aufsetzten. Sie bemerkten nicht das bereits die Nacht über das Land herein gebrochen war. Und bis auf einige wenig schliefen alle bereits. Auch Camari und Amoranius kämpften mit sich um nicht doch der Müdigkeit zu verfallen. Ihre Lieder wurden schwere. So viel ward noch zu erledigen und langsam senkte sich Camaris Kopf Richtung Tisch an dem beide saßen. Dieser Raum war sehr karg nicht viel ward darin außer ein Bett an der rechten Wand, ein kleiner Holzkleiderschrank rechts an der Wand neben der Tür und links daneben eine kleine Kommode. und an der vierten wand unter dem Fenster eine Tisch mit zwei Stühlen. Vor dem Fenster hingen ein paar dünne weiße die mit dem Wind spielten sobald das Fenster offen war. Niemand konnte erkennen das dies das Zimmer eines Mannes von königlichen Blutes sei. Immer mehr durcheinander herrschte inzwischen auf dem Schreibtisch und Camari hatte den Kampf sich gegen die Müdigkeit zu wehren längst verloren. Schlaff hing einer ihrer Arme am Körper herab, den anderen benutze sie als Teilkissen um nicht völlig mit ihrem Kopf auf dem Tisch zu legen. Dies hatte auch seinen Preis. Die Tinte des Dokuments auf dem sie Lag war nicht ganz trocken und zeichnete sich nun auf ihrer Wange ab. Amoranius bemerkte das die junge Frau eingeschlafen war. Er hätte jetzt weiter arbeiten können doch selbst er bemerkte wie sich immer mehr die Müdigkeit in seinen Knochen breit machte. Liebevoll versuchte er Camari zu wecken. Tief aus ihrer Kehle hörte er ein leichtes murren. Keine gute Idee sie jetzt zu wecken. Leise stand er auf und ging näher zu ihr um sie dann in seine Arme zu ziehen und sie hinüber zu dem Bett zu tragen. Ihr Kopf viel gegen seine Schulter und verdeckte das Duplikat auf ihrer Wange. Zuerst legte er sie vorsichtig in das Bett um dann selber seinen Platz neben ihr ein zunehmen. Gerade als er sich selbst und sie zudecken wollte drehte sie sich um und kuschelte sich in seine Arme. Mit einem Lächeln zog er sie noch mehr an sich heran. Dann schlief auf er ein. Nichts deutete darauf hin das in naher Zukunft irgendetwas passieren würde. Es war ruhig, nicht wie die Ruhe mit Spannung erfüllte Luft wie vor einem Sturm. Nein, es war einfach nur entspannt und ruhig.

Aus einem tiefen und festen Schlaf wurden beide urplötzlich, durch das Schimpfen eines Bediensteten geweckt. Meckernd marschierte er vor dem Bett auf und ab und wedelte dabei nervös mit einem Stock ähnlichen Gegenstand herum. Beide brauchten einen Moment bis ihre Körper die Trägheit aus ihren Gliedern verbannt hatten und diese auch wieder mit Blut versorgt wurden. Nun konnten sie auch verstehen was der empörte Bedienstete zu sagen hatte. "Das.. Das mein Prinz." Er stotterte und spuckte vor Entsetzen "Wenn das Euer Herr Vater erfährt. Ihr, Eure Hoheit und diese .. diese. Nein wenn Eure Frau Mutter das wüsste sie würde sich im Grabe umdrehen." Mit einer ruhe setzte sich der Prinz langsam auf. Seine Beine glitten unter der Bettdecke hervor. Auf seinen Lippen lag ein verschmitztes grinsen. "Mein Herr Vater weiß Bescheid und solltet ihr weiter so über meine zukünftige Gemahlin reden. Werdet ihr jede Menge Küchendienst schieben, mein Herr Lendrero. Und nun wenn ihr so gütig wäret. Ein netter Mann hat in dieser Wand dort ein Loch gelassen mit einem Holzbrett an dem ein Griff befestigt ist. Wenn ihr so gut seid und dieses benutzen würdet? Das nennt man Tür und schließt diese bitte von draußen." Lendrero und auch Camari sahen den Prinzen beide sehr verdutzt an. Camari wohl noch mehr als der Bedienstete. Sie war es nicht gewohnt das er sowas von sich gab. Hatte sie doch einen schlechten Einfluss auf Ihn? Wenn ja war dies keine Gut Sache und bald würden wohl beide zu seine Vater für eine Standpauke gerufen. Fluchen und murmelnd tat Lendrero was ihm gesagt wurde. Er ging hinaus, doch bevor er die Tür schloss drohte er noch "Mein Prinz das wird Euer Herr Vater erfahren. So ein ungehorsam" Dann knallte die Tür ins Schloss. Immer noch sah Camari verdutzt zu Amoranius hinüber. Laut fing dieser nur an zu lachen. 

 

2: Kapitel 1
Kapitel 1

Die Angst die sich über sein Gesicht erstreckte war deutlich zu erkennen als er Angekettet in den Thronsaal geführt wurde. Jegliche Farbe war aus seinen Gliedern entwichen und hinterließ nichts anderes als eine bleiche jämmerliche Gestalt. Bis auf das klirren zusammen treffender Klingen die von den Übungsplätzen der Soldaten hinauf hallten sowie das Gelächter einiger Bediensteter die durch die Flure streiften war nichts zu hören. Nicht einmal das Feuer im Kamin das den Raum dezent erhellte erlaubte sich einen Laut. 

Verstört sah sich der junge Mann um bevor die Wachmänner ihn nicht gerade behutsam vor den Thron zehrten und ihn da auf die Knie zwangen. Hier war nichts. Nur ein großer Raum. Keine Gemälde oder andere Schätze an den Wänden. Selbst die Vorhänge waren aus einem schlichten schwarzen Stoff die, die grausige Wirklichkeit aus dem Blick der großen Fenster verbarg. 
Selbst der massive aus schwarzen Ebenholz gefertigte Thron war leer und kalt genauso wie der Rest des Raumes. Bis jetzt wusste der junge Mann nicht was sein Verbrechen war, noch wer der Ankläger. Dies sollte sich aber bald ändern. Verursacht durch einen Moment der Unachtsamkeit, ausgelöst durch einen Bediensteten der einen Stapel von Tellern fallen ließ die scheppern zerbrachen. Der Moment in dem nicht nur die Wachen, sondern auch der junge Mann seinen Blick gen Tür richtete. Gespannt warteten die Wachen darauf das ein Schrei das Schloss in Aufruhr versetzte und der tollpatschigen Bediensteten seine Bestrafung erlangte. Doch nichts dergleichen geschah. Mit einem unterdrückten Fluchen schlich er an der halb offenen Tür vorbei um sich einen Eimer zu besorgen und sein Ungeschick wieder zu bereinigen. Fragend sahen sich die Wachen an. Es war unüblich das nach diesem Scherbenhaufen der Junge noch atmete. Verschmitzt wanten sich die beiden wieder dem Gefangen zu. Als ihr Blick dabei den Thron streifte erstarrten sie und sanken sofort in voller Demut auf die Knie. In wenigen Augenblicken sank die Temperatur in dem Thronsaal das jeder Atemzug zu erkennen war. Jeder laut verstummte, nur das unregelmäßige und angst erfüllte Schlagen der Wächterherzen war hörbar. Und es sah aus als würde die Rüstung das ganz noch verstärken. 

Der einst leere Thron war nun nicht mehr leer. Eine in schwarz gekleidete Gestalt hatte auf diesen Platz genommen. Der schwarze aus Satin gefertigte Mantel umhüllte alles. Es war nicht zu erkennen ob diese Gestalt männlicher gar weiblicher Natur war. Auch das Gesicht war verdeckt von einer Kapuze die es auch dem langsam einfrierenden Feuer nicht erlaubte nur einen kleinen Blick auf die Silhouette des Gesichtes zu erhaschen. Als die Gestalt begann ihren gesenkten gen Boden gerichteten Kopf zu heben, blitzten in der Dunkelheit ein zwei golden schimmernden Pupillen auf. Der junge Mann der immer noch auf dem Boden kniete zuckte zusammen. Welch grausames Wesen sich wohl unter der Dunkelheit des Gewandes verbarg. Nur langsam, es sah aus als müsste sich die Gestalt von der Gliedersteifheit eines langen Schlafes erholen, erhob sich das Wesen. Ein lautes knacken war zu hören als das Wesen, die zwei Stufen die sich vor dem Thron befanden herunter schritt. Keiner der Wachmänner erhob sein Haupt. Nur der junge Mann schaute gebannt auf das Antlitz des Wesen das sich langsam an ihm vorbei bewegte. Einer der Wachen bekam von dem Wesen einen leichten Schlag auf den Hinterkopf als Befehl zu reden gefolgt von einem tiefen knurren. "Eure Hoheit. Er ist ein von der anderen Seite." Der Wachmann stotterte die Worte zusammen. Sofort fuhr die Gestalt zusammen. "Ein Mensch?" Zischte es unter der Kapuze hervor. "Ja, eure Hoheit." Erwiderte der Wachmann. 
Kaum waren die Worte gesprochen gefror der Wachmann. Das Wesen widmete sich nun wieder des Gefangenen zu. In der zwischen Zeit war dieser Richtung Wand gekrochen um Schutz zu suchen, doch musste mit erschrecken feststellen das kein Entkommen war. Unter den langen schwarzen Ärmeln tauchten ein paar zarte, fast schon zerbrechliche Finger auf die sich auf das Haupt des gefrorenen Wachmannes legten. Unter der Kapuze waren die glühenden Pupillen jetzt noch besser zu erkennen. Voller Angst über das was als nächstes geschehen könnte presste der junge Mann seinen Rücken gegen die Wand als würde er sie weg drücken wollen. Dabei rutschten seine Füße immer wieder über den unebenen Stein Boden, da die Wand nicht nach gab. Doch mit der Zeit seine Haut. Die abstehenden Gesteinsplatten schnitten in seine Fußsohlen. Schweiß breitete sich auf seiner Stirn aus und die Kälte des Raumes ließ seinen mit Angst gefüllten Körper dampfen. Langsam schloss er die Augen doch die Geräusche die nun folgten beflügelten seine Fantasie und auch wenn es gegen seinen Willen war, erschienen Bilder vor seinen Augen. Es begann mit einem leisen knacken das immer lauter wurde und sich mit einem reißen verband. Langsam öffnete der junge Mann seine Augen wieder. Immer noch lag die Hand des Wesens auf dem Haupte des Wachmannes. Doch deutliche risse waren in seiner gefrorenen Gestalt erkennbar. Auch wenn der Kraft aufwand der zerbrechlichen Hand nicht zu sehen war er doch da. "Bitte hör auf." Wieder schloss er seine Augen, diesmal aber nur für einen kürzeren Moment. Sein flehen bewirkte etwas bei dem Wesen, dachte er jedenfalls. Ein weiteres knurren ertönt. Es war der Augenblick in dem der gefrorene Kopf des Wachmannes in tausende Teile zersprang unter dem Druck der doch zart aussehenden Hand. Durch das entfernen des Kopfes war das Gleichgewicht des gefrorenen Körpers verlagert und er begann sich immer mehr nach vorne zu neigen bis er schließlich mit einem lauten Knall auf dem Boden aufschlug und auseinander brach. Selbst seine Innereien waren gefroren was es einfacher machte den Leichnam später zu entfernen ohne irgend welche störenden Blutflecke auf dem Boden des Thronsaales zu hinterlassen. 
Der zweite Wachmann hatte seinen Kopf immer noch gesenkt und blickte gen Boden. Er wagte es nicht nur einen Laut von sich zu geben geschweigen den Einspruch zu erheben. Da er wusste was geschehen würde wenn sollte auch nur ein Wort des Protestes sein Kehle verlassen wäre es sein letztes gewesen. Die Angst die sich in dem Saal immer mehr ausbreitete, war deutlich zu fühlen, ja schon fast greifbar. 

Hinter dem Schloss erhob sich langsam das Antlitz eines riesigen Blut roten Mondes und kroch über die Lande. Selbst die schweren schwarzen Vorhänge warn nicht in der Lage das rote Licht aus dem Thronsaal zu verbannen. Hier und da krochen sie hindurch. Während sich die Gestalt dem jungen verängstigten Mann näherte, erschien das Wesen noch furchterregender. Das Glühen der goldenen Augen noch bedrohlicher. Blitz schnell griffen die zerbrechlich wirkende Hand nach unten und umschlungen die eiserne Kette die, die Handgelenke des jungen Mannes umschlungen. Erschrocken zuckte er zusammen. Doch selbst diese Reaktion hielt das Wesen nicht ab ihn gnadenlose hinterher zu schleifen, als dieses sich in Bewegung setzte um den Thronsaal zu verlassen. Immer noch war keine Reaktion von dem Wachmann zu erwarten. Der junge Mann fing an sich zu wehren und dagegen anzukämpfen dennoch war er nicht kräftig genug. Es war nur ein geringer Kraftaufwand des Wesens nötig um den Mann einmal quer durch das Schloss zu schleifen. Dies endete als beide vor einer massiven Holztür mit Eisenverschlägen standen hinter der eine Wendeltreppe in den Keller führte. Ohne einen Finger zu rühren öffnete sich die schwere Tür mit einem Lauten tiefen knarren. Aus der sich öffnenden Tür drang der Geruch von Feuchtigkeit und moder empor. Ohne mit der Wimper zu zucken zog das Wesen den jungen Mann auf seine Beine um ihn auch gleich wieder einen Stoß zu verpassen, dass dieser Rücklinks die Treppe hinunter fiel.  

Eine ganze Weile dauerte es bis sein Körper, nach lauten rumpel, am Fuße der Treppe ankam. So gut wie jeden einzelnen Knochen verspürte er in seinem Körper und auch wie an manchen Stellen die Haut aufgeplatzt war. Die Kleidung die er trug begann sich langsam mit Blut vollzusaugen. Reaktionslos stand die Gestalt immer noch am Anfang der Treppe. Es schien als würde es das Wesen genießen ihn zu Quälen und gar zu verletzen. Vorsichtig und unter Schmerzen setzte sich der junge Mann auf. An der obersten Stufe begann das Wesen sich nun langsam in Bewegung zu setzen und schritt die Stufen herab.

Mit einem schmerz verzehrten Gesicht richtete er sich auf um dem Wesen endgültig in die Augen zu schauen. Die Gestalt bemerkte das aufbäumen des jungen Mannes, zeigte sich dessen aber sehr unberührt und schritt, ohne ihm weiter Beachtung zu schenken, an ihm vorbei. Sein Blick folgte der Gestalt und erst jetzt bemerkte er diesen wunderschönen Raum. Die Treppe die er herunter gefallen war fing an sich in der Hälfte des Weges zu spalten und eine Erhebung im Boden zu umrahmen. Auf dieser stand das silberne Gestell das einem Globus glich. Doch die Kugel die sich darin befand war pure Energie. Leuchtend in blau, weiß und violett, erhellte sie den kleinen Raum. Nach dem sich seine Augen an die neue Lichtquelle gewöhnt hatten, erblickte er das unter der Treppe in den Stein Regale eingelassen waren, in denen sich Unmengen an Büchern befanden. Einige von ihnen trugen versilberte und vergoldete Schriftzüge. Andere wiederrum waren aus eine Art komischen zusammen genähten Leder. Obwohl die Neugierde immer größer wurde traute sich der junge Mann nicht näher an die Regale heran zu treten. Statt dessen wandte er sich um zu der Gestalt die langsam einen schmale Gang hinab ging der auf diese Raum folgte. Der Gang war nicht gerade lang und auch nur sehr spärlich beleuchtet. Der Ruhs, der Fackeln die an der Wand befestigt waren färbten das Gestein und die Decke schwarz. Was für den jungen Mann noch faszinierend war, die Erkenntnis das nicht das Wesen von Fackel zu Fackel lief um diese zu entzünden sonder, die Fackeln durch Zauberhand selber anfingen sich in brand zu setzten. Das gleiche geschah als die Gestalt plötzlich vor einer riesigen Hölzerner Tür mit atemberaubenden Schnitzereien stehen blieb. Links und rechts von der Tür standen große Schalen, vermutlich gefüllt mit Öl die sich plötzlich in brand setzten. Es ward zu erkennen das sich hier das Grauen des Schlosses mit der Schönheit der Natur vereinte. Die wunderschönen Schnitzereien der Tür wurden von riesigen Säulen gehalten. Um diese sowohl als auch die Wände, die von da ab in ein dunkles Labyrinth von verderben und Tot führte, waren mit riesigen Wurzeln umrankt.

Mit langsamen Schritten näherte sich der jung Mann. Sein Mund vor erstaunen leicht geweitet. Die Augen leuchtend und wieder erfüllt mit Leben, als diese die Schönheit erblickten. Sobald das Licht und die Wärme des Feuers die Wurzeln berührten fingen diese an zu leben. Wie eine Schlange bewegten sich die dürren Wurzeln über die Flügel der Türen. Desto mehr sie überwuchert wurde, desto besser war der Spalt zu erkennen der sich auftat um den Blick auf einen weiteren Raum freizugeben. Nur Finsternis trat aus der Tür heraus. Regungslos stand die Gestalt vor der inzwischen weit geöffneten Türe und genauso stand der junge Mann neben ihr. Pure Finsternis erstreckte sich dahinter. Selbst das Feuer das die Pforte erhellte wagte es nicht den Raum zu betreten. Trugbilder bauten sich vor seinen Augen auf als er nur lang genug in die Finsternis des Raumes starrte. Darin war etwas, obgleich gut oder böser. Auch wenn seine innere Stimme ihn davon abriet einzutreten, blieb ihm nichts anderes übrig den er folgte der Gestalt hinein. Hinein in die Dunkelheit und vielleicht sogar sein verderben.

Mit jedem weiteren Schritt schnürte sich sein Hals zu. Sein Herz fing an zu rasen und eine gewisse Panik machte sich breit. Er konnte nichts sehen aber genau hören wie sich die großen Flügel der Türen hinter ihm schlossen. Etwas kaltes kroch über seine nackten Füße und ließ ihn augenblicklich in seinen Bewegungen innehalten. In seinem Kopf fingen die Gedanken an sich zu überschlagen. Behutsam ließ er sich auf die Knie sinken. Zu Gefährlich war es einen weiteren Schritt zu wagen. Mit Sicherheit würde er gegen irgendetwas laufen oder gar irgendwo herab stürzen. Vielleicht war die Gestalt in der Lage in der Finsternis zu sehen aber er? Nein er war es ganz bestimmt nicht. Deshalb zog er es vor hier auf sein Ende zu warten. Hier in den Tiefen des Schlosses würde ihn keiner Schreien hören. Was immer auch dieses Wesen mit ihm geplant hatte es würde jetzt passieren oder war bereits passiert. Er saß in der Falle und nichts und niemand war in der Lage ihn hier zu retten. Gnade konnte er nicht erwarten. Schwere breitete sich in seinen Armen aus, diese senkten sich langsam gen Boden in Begleitung von dem rasseln der Ketten die fest um seine Handgelenke geschlungen waren und bereits einige Spuren von Verletzungen hinterlassen hatte. Jetzt wo dieser kurze Moment von Ruhe eingetreten war spürte er jede einzelne Verletzung die ihm zugefügt worden war. Zu erklären was nicht schmerzte war einfacher als alles aufzuzählen was weh tat. Verzweifelt drängte er diesen Gedanken von sich und begrub so auch die Schmerzen die immer mehr in seinem Leib ausstrahlten und ihm das Atmen erschwerten. Wohl hatte er sich bei dem Sturz die Treppen herunter eine oder mehrere Rippen gebrochen. 

Desto mehr sein Körper Ruhe fand desto mehr erhöhten sich die schmerzen. Erschöpft begannen seine Lieder sich zu schließen, aber dann. Da war etwas. Es knisterte und gewann rasch an Helligkeit. Feuer, genau es musste ein Feuer sein. Hier war ein Kamin und jemand hatte ein Feuer darin entzünden. War es gar die Gestalt gewesen die Ihn hier herunter geführt hat? Naja wer sonst sollte es sein. Die Gedanken schossen durch des jungen Mannes Kopf. Auf einmal war all die Müdigkeit und Schmerzen aus seinen Gliedern verschwunden. So schnell wie er vorhin zu Boden gegangen war so schnell war er auch wieder auf den Beinen. Beflügelt, doch noch nicht verloren zu sein ließ ihn über sich hinaus Wachsen. Trotz der Bedenken doch geradewegs in eine Falle zu laufen, bewegter er sich auf das Feuer zu. Seine Bewegungen mit Vorsicht und Bedacht gewählt um sicher zu gehen sich nicht wieder zu verletzten. Als er näher kam bemerkte er wie die Gestalt sich vor dem Feuer bewegte. Seine Vorahnung war richtig. Es war ein riesiger Kamin. Hell loderten die Flammen darin und wärmten einen kleinen Radius herum auf. Vor dem Kamin standen zwei Sessel und ein kleiner Tisch. Bestückt mit zwei Kelchen. Nicht gerade prunkvoll aber auch nicht unwert voll. Vorstichig kam der junge Mann näher. Die Gestalt stand direkt vor dem Feuer und hatte den Rücken zu ihm gedreht. Jetzt, genau jetzt wäre der Richtige Zeitpunkt. Sich von hinten auf dieses Wesen zu stürzen und zur Strecke zu bringen. Er bräuchte nur einen schweren Gegenstand um dieses Untier vor ihm zu erschlagen. Ohne Gnade ohne Furcht. Schnell bewegten sich seinen Augen umher um einen geeigneten Gegenstand zu finden doch die Stimme die sein Ohr erreichte war schneller. "Der Gedanke, ist sehr ehrenvoll. Doch wird er Euch nichts nützen. So viele haben versucht mir das Leben zu nehme. So viele zahlten es mit ihrem Eigenen. Es ist nun an euch wollt ihr Leben oder soll die Finsternis euer Grab werden" Mit den letzten Worten drehte die Gestalt langsam ihren Kopf zu dem jungen Mann. Das Gesicht oder gar Gesichtszüge waren immer noch nicht erkennbar. Aber dafür der Hass und die Kälte in den Gold glühenden Pupillen. Schnell merkte der junge Mann das sein Gedankenspiel hier keine gute Idee war. Er sollte die Warnung dieses Wesens sehr ernst nehmen. An sein Leben was er bis jetzt geführt hatte hing er doch sehr. In mitten der zwanziger standen ihm die Türen in einen ungewisse Zukunft noch offen. Eine Frau die nicht nur sein Bett sondern auch sein Leben teilte war zwar noch allzu fern aber doch greifbar. Nein hier wollte er nicht sterben also bewegter er sich auf die Gestalt zu und entgegnete ihr mit respektvoller stimme "Was wollt Ihr von mir? Warum bin ich hier?"

Ohne ihm auch nur eine Antwort schuldig zu sein, ging die Gestalt auf einen der Sessel zu um dort Platz zu nehmen. Durch das andeuten einer Handbewegung zeigte es dem junge Mann auf Platz auf dem andern Sessel zu nehmen. Für einen Augenblick zögerte bevor er dann doch Platz nahm. Beide, die Gestalt und der junge Mann starrten sich für wenige Minuten. Dann ergriff die Gestalt das Wort. "Du bist hier weil du etwas gelesen hast was nicht für deine Augen bestimmt war. Ein Buch. Ein sehr altes Buch. Dies hat dich auch hierher gebracht Mensch." Der jung Mann fuhr zusammen, immer noch verstand er nicht was das sollte. Menschen und was war da vor ihm? Die Wachen die ihn in den Thronsaal geführt hatten waren auch Menschen oder nicht? "Wo bin ich hier" In seinen Augen blitze für einen Moment Ehrgeiz auf doch wurde dieser bald wieder durch die Antwort der Gestalt begraben und zerstört. "Du bist in Maenugisa. Im Land der Dunkelheit." 

Nie zuvor in seinem Leben hatte er von einem Ort mit diesem Namen gehört. Jedoch wusste er es gab ein Buch das seit Jahrhunderten in dem Besitz seiner Familie war. Das Buch Maenu oder auch Buch der Dunkelheit genannt. Eine Sammlung aller Geschöpfe die in der Finsternis leben und die seine Familie brauchte um neue Geschichten zu erfinden. Manche waren Dämonen andere Geister oder Vampire aber einige Kreaturen hatten noch keine Bezeichnung es waren Mischwesen ohne Ahnen. Plötzlich fing der junge Mann laut an zu lachen. Das alles war ein Traum oder ein schlechter Scherz seiner Freunde, die es ihn nur einmal richtig Angst einjagen wollten. Magie gab es nicht, und würde es nie geben.

Langsam griff die Gestalt mit ihren zerbrechlichen Fingern nach einem der Kelche und führte ihn zu den Lippen. Die Goldenen Augen blitzen unter der Kapuze hervor. Immer mehr verstimmte das Lachen bis es nur noch gequält seine Kehle verließ. "Die Worte, der ersten Seite geschrieben in Blut. Hallend in der Nacht wenn ein Mond die Lippen berührt. Öffnet das Tor in die Dunkelheit." Zischte die Gestalt unter der Kapuze hervor. Genau diese Worte ließen den jungen Mann zusammen sacken. Bei Nacht hatte er das Buch gelesen, daß war wahr. Hatte der Mond seine Lippen berührt? Daran konnte er sich beim besten Willen nicht erinner. Aber es musste wahr sein, sonst wäre er ja nicht hier gelandet. Ein schwerer und lauter Seufzer verließ seine Lippe. Fast schon gebrochen saß er auf dem Sessel und starrte auf den Boden herab. In seinen Augen war ein Mix aus Trauer und entsetzten zu erkennen "Ich werde nie wieder Nach Hause kommen nicht wahr?" Die Gestalt gab ihm keine Antwort. Sondern beobachtete ihn nur. Mit zittrigen Händen griff er nach dem Kelch. Gerade als er ihn zu seinen Lippen führen wollte hielt er inne. In ihm war eine rote Flüssigkeit. Es sah aus wie Wein. Aber der Geruch war anders. Dies war kein Wein. Es roch Metallisch. Zögernd tauchte er einen Finger in den Kelch um einen kleinen Tropfen auf seiner Zunge zu platzieren.

Schnell ließ er den Kelch fallen und sah die Gestalt mit einem verstörenden Blick an "Das ist Blut."Mit einem lauten klirren traf der Kelch auf dem harten Steinboden auf und das rote flüssige innere breitete sich auf dem kalten Boden auf. Gefolgt wurde das Ganze von einem verächtlich lauten Lachen. Hölle, genau da war er. Nicht in einem Buch er war in der Hölle. Blut, Qualen und unerträgliches Leid. Genau so stand es auch in den Heiligen Büchern. Feuer und Hitze. All das war hier, genauso wie er. Immer mehr sackte er in dem Stuhl zusammen und langsam schlug die Angst die er in sich trug in puren Hass um. Doch würde sie ihm nutzen? Wahrscheinlich auch nicht. Dieses Wesen ernährte sich wie es aussah davon. Er musste Zeit schinden und deshalb versuchte er sich erst einmal zu beruhigen. Langsam und tief Atmete er durch. Sein Herzschlag wurde langsamer und sein Puls auch. Das Zittern und das Gefühl gleich jemanden die Kehle zu zerfetzen auch. Nun war er es der die Kreatur ansah. "Ich will es wissen." Überrascht von der Reaktion des jungen Mannes verklung das laute Lachen. Ersetzt wurde dies durch ein lautes knurren "Was willst du wissen?" Zischte es unter der Kapuze hervor. Nun war es der junge Mann bei dem ein leichtes Grinsen zu erkenne ward. "Wer und was du bist. Es braucht viel um eure Hoheit genannt zu werden."Auch wenn die Kapuze das Gesicht der Gestalt verdeckte konnte man erkennen das der Gestalt jegliches Lachen vergangen war. Wieder fingen die Pupillen an Gold zu leuchten. Wie Dolche bohrten sich diese in ihm. Aber der jung Mann blieb standhaft und fuhr fort "Du erzählst mir deine Geschichte und ich dir meine."